Inhaltswarnung: Essstörung

Janina nahm innerhalb kürzester Zeit 30 Kilogramm ab. Die Folgen: Sie litt unter extremen Schwindelanfällen, niedrigem Blutdruck, sie verlor viele Haare und ihre Menstruation blieb aus. Als sie mit diesen Beschwerden bei Ärzt:innen vorstellig wurde, hinterfragten die überhaupt nicht, wie Janina abnahm. Weil Janina ist ja fett und es kann ja nur gut sein, dass sie jetzt endlich Gewicht verloren hat. Oder?

Dabei trackte Janina jede Weintraube, die sie zu sich nahm, was wiederum zu Fressanfällen führte. Ihre Beschwerden führte sie nie auf ihre Gewichtsabnahme zurück. Warum auch? Seit sie denken kann, wird ihr Körper nicht von unserer Gesellschaft akzeptiert. Jetzt, wo sie dem vermeintlichen Ideal immer näher kommt, heimst Janina natürlich viele Komplimente ein und das fühlt sich gut an.

Irgendwann muss fragt sie sich dennoch: Ist es so anstrengend, dünn zu sein? Janina setzt sich heute aktivistisch mit fettfeindlicher Diskriminierung auseinander und weiß: "Es ist nicht meine Schuld, dass ich in der Schule gemobbt wurde oder Männer mich scheiße behandeln haben. Es ist die Gesellschaft, die Fette hasst."

In dieser Folge sprechen wir mit Janina über die Geschichte ihrer atypischen Anorexie-Erkrankung. Wir sprechen auch darüber, warum sie heute voller Stolz sagen kann, dass sie fett ist und sich damit dann auch nicht mehr abwertet.

Wir waren während unseres Gesprächs mit Janina oft sprachlos und haben viel gelernt. Auch über uns und unsere internalisierte Fettfeindlichkeit. Wir hoffen, dass euch diese Folge ebenso bewegt.

Viele liebe Grüße Kathi & Charlotte